Der Einladung zum Tag der Arbeit beim SPD-Ortsverein Bremervörde folgten am Sonntag, 1. Mai rund 40 Bürgerinnen und Bürger aus Geestequelle, Gnarrenburg, Selsingen, Sittensen und Bremervörde.
In seinem Grußwort warnte der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Bernd Wölbern davor, im Angesicht der lauten Debatten über die außen- und verteidigungspolitische Rolle der Bundesrepublik die anderen wichtigen Fragen der Zeit vollkommen aus den Augen zu verlieren: „Jetzt ist es unsere Aufgabe als Sozialdemokraten Spur zu halten und darauf zu achten, dass im Chaos nicht hart erkämpfte Erfolge im Naturschutz oder im Klimaschutz revidiert werden. Der russische Krieg gegen die Ukraine darf kein Argument sein, den Artenschutz auszusetzen, den Klimaschutz zurückzufahren, leichtsinnig mit dem Corona-Virus umzugehen, den Schutz des Grundwassers als zweitrangig anzusehen, die Inklusion an unseren Schulen auszusetzen oder den Ausstieg aus der Atomkraft in Frage zu stellen.“
Dem schloss sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider, der die Betreuung des Wahlkreises Stade – Rotenburg als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Cuxhaven – Stade übernommen hat, in seinem Bericht aus der parlamentarischen Arbeit der SPD-Bundestagsfraktion an und stellte wichtige arbeitsmarktpolitische Initiativen der SPD-geführten Bundesregierung vor: „Wir sorgen für mehr Respekt durch einen Mindestlohn von 12 Euro. Ab Oktober 2022 werden Millionen von Menschen deutlich mehr Geld in der Tasche haben. Der Mindestlohn ist eine Erfolgsgeschichte, denn er macht Schluss mit dem Problem „Arm trotz Arbeit“, stärkt die Kaufkraft und reduziert das Risiko für Armut im Alter.“ Zugleich betonte Schneider: „Der Mindestlohn kann immer nur eine Lohnuntergrenze sein. Er ist notwendig geworden, weil viele Arbeitgeber sich inzwischen aus der Tarifbindung verabschiedet haben. Wir wollen diesen Trend umkehren und setzen uns für mehr Tarifbindung ein. Künftig wird der Bund öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben, die nach Tarif entlohnen.“
Nach dem Austausch über die Vorhaben, mit denen die Ampel-Koalition in Berlin die Menschen von den Auswirkungen des Ukrainekrieges auf die Energie- und Lebensmittelpreise entlasten werde, nahmen die beiden SPD-Parlamentarier auch Stellung zur Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine: „Jedes Land hat ein Recht auf Selbstverteidigung und Selbstbestimmung. Wir stehen fest an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer. Mit Geld, harten Sanktionen gegen Russland und mit humanitärer Unterstützung. Und auch mit der Lieferung schwerer Waffen. Zugleich darf es auf keinen Fall zu einer weiteren Eskalation kommen, in der Deutschland oder die NATO Kriegspartei werden.„