

„Wenn die Mehrheitsfraktionen merken, dass man zu einem bestimmten Problem Fachwissen hat und mit diesem Fachwissen auch die Öffentlichkeit überzeugend auf Mängel hinweisen kann, so dass Druck entstehen könnte: Dann kann man kleine Verbesserungen bewirken“, erläuterte Borngräber. Als früherer Lehrer, Schulleiter und Dezernent der Landesschulbehörde verfüge er über solche Qualifikation vor allem im Bereich der Kultuspolitik. Im Falle einer Regierungsübernahme durch Rot-Grün würden die Gestaltungsmöglichkeiten selbstverständlich wachsen.
Der gebürtige Rotenburger berichtete von seinem wohl schon durch die Familie vorgezeichnetem Weg in die Politik und durchschnittlich zwölf oder 13 Stunden Arbeit pro Tag. Dazu gehören neben Plenums-, Ausschuss-, Fraktions- und Arbeitskreissitzungen in Hannover auch Termine als Stadtratsvorsitzender und Kreistagsmitglied sowie Gespräche mit Bürgern und in Firmen und Einrichtungen. Und natürlich die vielen Stunden am Schreibtisch.
„Braucht man als Politiker ein dickes Fell?“, wollte ein Gesprächsteilnehmer wissen. Ihm sei klar, dass man es nie allen recht machen könne, antwortete Borngräber. Dazu seien die Interessen zu verschieden. Aber als Sozialdemokrat wisse er, wem er es vor allem recht machen wolle – im Zweifel eher kleinen Leuten. So ein fester Standpunkt helfe, wenn man mal angefeindet werde.
Im Anschluss an die etwa eineinhalbstündige Diskussion gratulierte der Vorsitzende Karl-Heinz Lemke im Namen der DGB-Senioren Dora und Herbert Ahlden aus Visselhövede zur Goldenen Hochzeit. Die Versammlung kam überein, auch im kommenden Jahr neben Gesprächsrunden gemeinsam Ausflüge zu organisieren. Einer davon soll möglichst in den Landtag nach Hannover führen.