Gut ausgebildete Erzieherinnen sind Grundlage für hohe Qualität / Kinderbetreuung: Kreis-SPD begrüßt Initiative der Arbeitsagentur

Landkreis Rotenburg. „Die SPD im Landkreis Rotenburg begrüßt die Initiative der Bundesagentur für Arbeit, mehr Arbeitssuchende zum Erzieherberuf umzuschulen", erklärten der Kreisvorsitzende Ralf Borngräber und der Fraktions-Chef der Sozialdemokraten im Rotenburger Kreistag, Bernd Wölbern, in einer gemeinsamen Mitteilung an die Presse.

Ralf Borngräber (links) und Bernd Wölbern: "Ein guter Einstieg. Aber das grundsätzliche Problem ist noch nicht gelöst."

Die beiden Politiker fügen hinzu: „Grundlegende Voraussetzung ist aber die persönliche Eignung und der freie Wunsch der Menschen, diesen Beruf ergreifen zu wollen. Auch darf der anspruchsvolle Erzieherberuf nicht in einer Schnellqualifizierung, wie von Ministerin von der Leyen propagiert, erlernt werden.“ Der Ansatz der BA, hierfür eine etwa dreijährige Qualifizierung vorzusehen, werde daher unterstützt. „Das grundsätzliche Problem des Erziehermangels würde aber auch der Vorschlag der Bundesagentur für Arbeit nicht vollständig lösen. Der Erzieherberuf ist für viele junge Menschen insgesamt zu unattraktiv. Das muss geändert werden", fordern Borngräber und Wölbern.

So sei die Ausbildung mit bis zu fünf Jahren schlicht zu lang. Zudem müsse sie praxisorientierter ausgestaltet werden. „Die miserable Vergütungsstruktur im Bereich der Kindertageseinrichtungen und mehr noch in der Kindertagespflege ist den anspruchsvollen Aufgaben nicht angemessen. Im Wettbewerb um Fachkräfte hat die frühkindliche Bildung damit immense Nachteile", kritisierte Landtagsabgeordneter Borngräber.

Die Arbeit in Kindertageseinrichtungen sei in den vergangenen Jahren immer komplexer und anspruchsvoller geworden. Die Entwicklung einer inklusiven und partizipativen Grundhaltung, die Umsetzung von Bildungsplänen, die präzise Beobachtung und Dokumentation, verstärkte Sprachförderung und die gezielte Förderung von Kindern unter drei Jahren sind wesentliche Aspekte, die hier zu berücksichtigen sind. "Für diese pädagogisch anspruchsvolle Arbeit werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt. Nur sie können eine hohe Qualität der Kindertagesbetreuung sicherstellen", stellt Wölbern klar.